Der Bau der fünf Prototypen E 100 führte zur Erkenntnis, daß nach dem derzeitigen Stand der Technik der Bau einer Universallok nicht möglich war. So stellte die DB ein Typenbeschaffungsprogramm auf, daß darauf abzielte, möglichst viele Bauteile der nun entwickelten Baureihen E 10, E 40, E 41 und E 50 zu vereinheitlichen. Am Ende betrug der Anteil der einheitlichen Bauteile ca 35%, die E 40 erhielt lediglich eine geänderte Getriebeübersetzung. Am Bau der E 101 waren alle Hersteller der Prototypen beteiligt, mit dem Auftrag, die jeweils besten Komponenten aus den Prototypen zu überarbeiten und anzupassen.
Als erste Lokomotive wurde E 10 101 am 4. 12. 1956 abgeliefert. Jedoch wurde erst am 11.4.1957 mit der E 10 152 die erste Serien E 10 in Dienst gestellt. Ab der E 10 288 bekamen alle E 101 aerodynamischere Führerstände, was ihnen den Spitznamen "Bügelfalte" eintrug. Durch schwere Unfälle in den siebziger Jahren erhielten 110 107-0 und 110 271-4 neugebaute Lokkästen in Bügelfaltenform. Durch optisch auffällige Umbauten befindet sich heute kaum noch eine Lok im Anlieferungszustand.
Der Einsatz der E 10 weitete sich mit fortschreitender Elektrifizierung über ganz Deutschland aus. Wo ein Fahrdraht hing waren sie zu sehen. Langläufe von über 1000 Km bis nach Österreich und Slowenien waren keine
Seltenheit. Mit der deutschen Einheit eroberte sie ab 23.5.1993 auch die Gleise Ostdeutschlands. Bemerkenswert ist noch der Umbau der E 10 299 und E 10 300 für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Km/h, für Schnellfahrversuche,
deren erfolgreicher Abschluß zur Entwicklung der Baureihe E 03 führte. Inzwischen sind die Loks auch aufgrund ihres Alters stark verschlissen, was teilweise bereits zur Veringerung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit führte.
Ab Werk wurden bis zum 10. 3 1969 die E 10 101-482 und 110 483-510 geliefert. E10 265-270, E 10 308-312 und 110 485-504 wurden ab Werk mit Getrieben für 160 Km/h versehen und gingen als E10 1265-1270, E10 1308-1312 und
112 485-504 in Betrieb. Inzwischen wurden einige dieser Loks zu 110 zurückgebaut. Als Ersatz für die in Groß-Königsdorf bei Köln verunglückte 110 447 wurde 139 134 zur 110 511 (Kastenlok!) umgebaut. (Text: www.trainspotters.de)
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